7. Dezember 2023
Berner Solar Initiative: Auf jedes geeignete Dach eine Solaranlage
Vor zwei Jahren die wurde «Berner Solar-Initiative» eingereicht. Die Initiative fordert eine bessere Nutzung des Potenzials von Dächern und Fassaden. Sie sieht eine Solarpflicht für geeignete Dach- und Fassadenflächen bei Neubauten vor und fordert eine entsprechende Pflicht für bestehende Gebäude, sofern deren Dächer und Fassaden geeignet und eine Installation zumutbar ist. Die Regierung und die Kommission des Grossen Rates haben jeweils einen Gegenvorschlag präsentiert. Die Gegenvorschläge verzichten auf eine Nachrüstungspflicht bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Gleichzeitig will die Kommission die Solarpflicht für Parkplätze einführen. Die aeesuisse Bern unterstützt dieses Vorgehen.
Die Solarinitiative will – einfach gesagt – bis 2040 auf allen geeigneten Dach- und Fassadenflächen im Kanton Bern Solaranlagen installiert haben. Damit würde der Umbau zu einem nachhaltigen Energiesystem rasch erfolgen und die Abhängigkeit von fossilen Energien überwunden. Der Regierung und der Kommission des Grossen Rates geht diese Forderung aber zu weit. Sie sind der Ansicht, dass diese Forderung gegenüber den Besitzenden von Liegenschaften unverhältnismässig ist. Der Regierungsrat schlägt darum vor, dass eine Solarpflicht eingeführt wird bei Neubauten und bei Dachsanierungen. So können Synergien genutzt werden. Wenn bereits Arbeiten am Gebäude gemacht werden, wird auch eine Solaranlage installiert. So können die Installationskosten gesenkt und die Wirtschaftlichkeit der Anlage weiter gesteigert werden. Die Kommission des Grossen Rates schliesst sich diesem Vorgehen an. Da sich aber abzeichnet, dass sich mit dem sogenannten Mantelerlass auf Bundesebene weitere Möglichkeiten für Solaranlagen ergeben, möchte die Kommission neu auch eine Solarpflicht auf neuen und bestehenden grösseren Parkplatzflächen einführen.
Die aeesuisse Bern begrüsst die vorgeschlagenen Änderungen der Kommission. In vorliegender Form werden im Kanton Bern die Rahmenbedingungen gesetzt, damit das Potenzial der Solarkraft im Siedlungsgebiet möglichst ausgenützt werden kann. Die Solarenergie ist hier die günstigste Form der Energiegewinnung und gleichzeitig ist der Eingriff in die Natur auf ein Minimum beschränkt. Die Solarenergie ist damit in der Lage, die fossilen Energien wie Öl, Gas und Uran abzulösen. Die Solarenergie ist schon lange wirtschaftlich für den Eigenverbrauch im eigenen Haus. Der Strom vom Dach ist weitaus günstiger als der Strom aus dem Netz.
Die aeesuisse hält am übergeordneten Zieljahr 2050 fest. Auch wenn gewisse Akteure ein rascheres Ausbautempo fordern, braucht es hier Kontinuität. Das gibt Planungssicherheit für die Ausführung und ermöglicht einen gemeinsamen Nenner für Gemeinden, Kantone, Bund und Nachbarländer.