19. September 2024
Highlights und Erkenntnisse: Unser erfolgreicher Sessionsanlass im Überblick
Am 12. September 2023 lud die aeesuisse Bern zu einer Sessionsveranstaltung im Restaurant Zunft zur Webere, bei der rund 40 Teilnehmende anwesend waren.
Jan Remund, Präsident der aeesuisse Bern und Grossrat der Grünen, eröffnete die Veranstaltung mit einem Überblick über die Chancen und Herausforderungen, die das neue Strom- und Klimagesetz mit sich bringen. In den anschliessenden Vorträgen wurden zentrale Themen wie die Bedeutung der Photovoltaik, Energiespeicherung und Wärmepumpen für die zukünftige Energieversorgung des Kantons diskutiert.
Josef Timoteo Jenni, Mitglied der Geschäftsleitung der Jenni Energietechnik AG, hielt eine eindringliche Präsentation über die Bedeutung von Energiespeichern für die erfolgreiche Energiewende. Er betonte, dass Wärme eine relativ einfach speicherbare Energieform darstellt, welche die während den Spitzenzeiten gespeichert werden kann und auch im Winter wieder genutzt werden kann. Die Jenni Energietechnik AG bietet hierfür Wärmespeicher, sogenannte Solartanks an. Besonders wichtig sei es, den lokal erzeugten Strom zuerst vor Ort zu verbrauchen, entweder im eigenen Haus oder auf Gemeindeebene. Für eine erfolgreiche Energiewende seien zudem variablere Strompreise, die Nutzung lokaler Sonnenenergie, Winterstrom-optimierte Anlagen sowie Photovoltaik- und Windkraftprojekte in den Bergen, verbunden mit Pumpspeicherwerken, unabdingbar.
Roland Hofmann, Mitglied der Geschäftsleitung der tritec AG, thematisierte in seiner Präsentation die Chancen und Herausforderungen, die das neue Stromgesetz für die Photovoltaik-Branche mit sich bringt. Besonders betonte er die Vorteile der gemeinsamen Nutzung von Solarstrom (Bsp. lokale Elektrizitätsgemeinschaften), die durch den erhöhten Eigenverbrauch und die wirtschaftliche Attraktivität grösserer Anlagen gefördert wird. Ab 2026 soll eine einheitliche Vergütung für eingespeisten Solarstrom gelten, was neue Anreize schafft, obwohl noch offene Fragen zur Höhe der Minimalvergütungen und Netznutzungsgebühren bestehen. Hofmann hob zudem die Notwendigkeit hervor, ambitionierte Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien zu setzen und die anstehenden Anpassungen in der Gesetzgebung, etwa für PV-Fassaden und Netzanschlüsse, rasch umzusetzen. Er betonte, dass die Energiewende zwar auf gutem Kurs ist, aber eine stärkere Integration erneuerbarer Energien in die Stromnetze sowie ein Ausbau des Strommixes weiterhin von entscheidender Bedeutung sind.
René Steiner, Geschäftsführer der WPC Wärmepumpen Center AG, beleuchtete in seiner Präsentation die Chancen und Herausforderungen für die Wärmepumpenbranche. Er wies darauf hin, dass derzeit etwa 130.000 konventionelle Heizungen durch Wärmepumpen ersetzt werden könnten. Die grössten Hindernisse seien jedoch begrenzte Installationskapazitäten, fehlendes vernetztes Fachwissen sowie rechtliche und situative Hürden wie Auflagen und Finanzierungsfragen. Steiner betonte, dass für eine erfolgreiche Energiewende mehr steuerliche Anreize, weniger Bürokratie und eine Lockerung der Regelungen für Erdwärmesonden nötig seien. Auch die Stromversorgungssicherheit und stabile Strompreise spielen eine wichtige Rolle.
Die Vorträge machten deutlich, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Optimierung der Stromnetze, der Nutzung erneuerbarer Energien sowie der Weiterentwicklung von Speichertechnologien und Wärmepumpen liegt. Insgesamt war es eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, die wertvolle Impulse für die weitere Entwicklung der Energiewende im Kanton und darüber hinaus lieferte.