25. März 2024

Vorstoss will Ressourcen sparen dank Wärmerückgewinnung

Wärmerückgewinnung hat ein bedeutendes Potenzial, weil mit relativ einfacher Technologie auf wirtschaftliche Weise wertvolle Energie eingespart werden kann. Sei es über Abwasser beim Duschen, in der Küche oder in den Bereichen der Prozesswärme und Abluft.
Ein Parlamentarischer Vorstoss im Grossen Rat des Kanton Bern setzt sich für eine verstärkte Nutzung von Wärmerückgewinnungssystemen ein. Die Interpellation betont die Chance, den Kanton Bern als Vorreiter für diese effiziente und wirtschaftliche Technologien zu etablieren.

Rund 45 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in der Schweiz fallen in Gebäude an, wovon ein relevanter Teil auf die Bereitstellung von Warmwasser zurück zu führen ist. Im Durchschnitt verbraucht eine Person 50 Liter Warmwasser pro Tag, was zu einem erheblichen Energiebedarf führt. Innovative Anbieter zeigen, dass der Energiebedarf für Warmwasser durch den Einsatz von Systemen zur Wärmerückgewinnung um 50 Prozent gesenkt werden kann.

Trotz des hohen Sparpotenzials ist die breite Bevölkerung noch zu wenig informiert über Wärmerückgewinnung aus verschiedenen Quellen wie Duschen, Küchen und Prozesswärme. Die Technologien dafür sind vorhanden und in den meisten Fällen wirtschaftlich. Ein Vorstoss von Tabea Bossard-Jenni, Jan Remund und Simon Ryser will hier Abhilfe schaffen und der Technologie zum weiteren Wachstum verhelfen.

Die Wärmerückgewinnung stellt eine Chance dar, den Kanton Bern als Vorreiter beim Einsatz intelligenter und nachhaltiger Technologien zu positionieren. Dies umso mehr, weil im Kanton Bern Unternehmen ansässig sind, die sich auf die Entwicklung und Umsetzung von Wärmerückgewinnungstechnologien spezialisiert haben. Der Kanton Bern kann im Rahmen seiner Vorbildrolle und seines eigenen Bedarfs dazu beitragen, diesen Markt zu entwickeln, und gleichzeitig auf wirtschaftliche Weise beträchtliche Mengen an Energie einsparen.

Positiv stimmen dürfte den Regierungsrat bestehende Praxisbeispiele von z.Bsp. Joulia und Swissframe und auch die neuesten Entwicklungen aus Brüssel, wo die Wärmerückgewinnung aus Abwasser eine weitere Hürde genommen hat: In der kürzlich veröffentlichten Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPB) wird die Abwasserwärmerückgewinnung erstmals als «einfache und kostengünstige» Möglichkeit zur Energieeinsparung anerkannt, die bisher «viel zu wenig Beachtung» fand.